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AutorenbildBarbara Sandner

VON DER POWER MUM ZUR ZEN MUM





Eine Freundin von mir stellte nach der Karenzpause fest, dass ihr Büro um die Hälfte geschrumpft war und der Wirkungsbereich ihrer vorigen Tätigkeit um mindestens noch einmal die Hälfte. Kein Einzelfall, wie viele berufstätige Frauen bestätigen werden. Marlene Streeruwitz schreibt dieses Wochenende im „Standard“, dass sie schon öfter gefragt wurde, warum sie so spät begonnen hat zu veröffentlichen. Bevor sie routiniert von den zehn Kinderjahren antwortete, besann sie sich eines Bessern: Diese Sätze würden so klingen, als wären die Kinder schuld an den Problemen der Mütter. Die gesellschaftliche Realität ist, dass berufstätige Mütter heute zur Bevölkerungsgruppe gehören, die den höchsten Stresslevel hat (nach einer Untersuchung einer deutschen Versicherung).

Den Spagat zwischen Beruf und Familie leisten nach wie vor meistens die Frauen, oft mit ziemlichen beruflichen Einbußen und/oder Schuldgefühlen gegenüber den Kindern. Kaum eine berufstätige Mutter, die nicht zur POWER MUM wird, das heißt, plötzlich über Kräfte verfügt, von denen sie vorher nicht geahnt hat, dass sie sie besitzt. Ich selbst bin heute noch erstaunt darüber, wie viele nicht durchschlafene Nächte ich ausgehalten – und am nächsten Tag „funktioniert“ habe. Wenn es um die Bedürfnisse ihrer Kinder geht, können Mütter über unglaubliche Grenzen geht.

Jedoch können Power-Mums auch leicht zu ausgepowerten Mums werden. Eine Klientin von mir sagte einmal seufzend:“ Ich möchte zu einer Zen Mum werden.“ Mir gefällt dieser Begriff ausnehmend gut. Ein tolles Ziel. Aber was braucht es um zu einer Zen Mum zu werden? Woher diese Gelassenheit nehmen? Ein erster Schritt, den ich dazu empfehle ist das Erstellen einer Zukunftsvision. Wenn ich einen Zustand verändern will, sollte ich vorher ein möglichst konkretes Bild davon haben, wohin die Reise überhaupt gehen soll.

Also biete ich dir folgenden „Werde zur Zen-Mum“-Übungsschritt an: Mach ein paar tiefe Atemzüge, atme in den Bauch. Stelle dir innerlich einen Ort vor, an dem du dich uneingeschränkt wohlfühlst. Spüre wie sich dein Körper dabei entspannt. Wenn du abgelenkt bist, atme immer wieder in den Bauch.

Stell dir mal vor was du dir unter einer Zen Mum vorstellst. Welche Haltung brauchst du, damit es dir gutgeht? Stell es dir möglichst konkret vor:

  • Wie siehst du dich dabei, wenn du entspannt und in deiner Mitte bist? Wo bist du da gerade, wie sieht es dort aus? Welche Farben gibt es dort? Beschreibe möglichst genau (du könntest zum Beispiel am Meer spazierengehen)

  • Wie riecht es dort ? (salzige Meerluft?)

  • Was hörst du ? (Möwen, Stimmen?)

  • Wie spürst du dich jetzt in deinem Körper?

  • Welches Wort oder Symbol würde zu diesem Zustand passen?

Verankere diesen Zustand, indem du die Hand auf die Brust legst. Immer wenn du das wiederholst, kannst du diesen Zustand wiederherstellen. Und dann stell dir vor mit dieser inneren Haltung in eine für dich stressige Situation zu gehen. Beobachte was sich verändert. Wenn du in deiner Mitte bist, kann es leicht sein, dass du besser zu deinen Bedürfnissen stehen kannst oder mehr Hilfe von außen einfordern kannst. Oder Dinge einfach mal ruhen lässt. In einer ruhigen und innerliche stärkeren Haltung kannst du dich auch besser fragen: Was muss ich innerlich und äußerlich verändern, damit es mir gut geht? Welche Haltung, welche Hilfe brauche ich dazu?

Mit dieser Übung wünsche ich allen Müttern einen wunderbaren Ausklang des Muttertags!


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